Fischbach am Inn

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Fischbach am Inn
Koordinaten: 47° 43′ N, 12° 9′ OKoordinaten: 47° 42′ 46″ N, 12° 8′ 31″ O
Einwohner: 520 (2011)[1]
Postleitzahl: 83126
Vorwahl: 08034
Luftbild von Fischbach am Inn
Luftbild von Fischbach am Inn

Fischbach am Inn ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Flintsbach am Inn im Landkreis Rosenheim. Das Kirchdorf liegt im linksseitigen Tal des Inns etwa zwei Kilometer südöstlich von Flintsbach am Inn. Durch den Ort verläuft die Staatsstraße 2089, am nordöstlichen Ortsrand die Bahnstrecke Rosenheim–Kufstein Grenze. Zwischen dem Ort und dem Inn verläuft die Bundesautobahn 93.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alte Post

Besiedlungsspuren reichen zurück bis in die Bronzezeit. Das Gebiet zählte zur Herrschaft der Falkensteiner und kam dann in den Besitz der bayerischen Herzöge. Seit dem 15. Jahrhundert wurde deren Gerichtsbezirk Auerburg in die Hauptmannschaften Kiefersfelden, Nieder- und Oberaudorf sowie Fischbach gegliedert.

1799 erfolgte die Errichtung des kurpfalz-baierischen Landgerichts Fischbach. 1802 zerstörte ein Großfeuer Fischbach. Am 17. Oktober 1805 erging die Order zur Aufstellung eines Corps Gebirgsschützen in den Landgerichten Aibling, Fischbach u. a. 1807 kam es zur Aufhebung des Landgerichts Fischbach.[2]

Karl Anselm von Thurn und Taxis gründete in Fischbach eine von drei Posthaltereien auf der neu eingerichteten Postverbindung zwischen München und Innsbruck. Der heute bestehende Vierseitbau wurde vom damaligen Posthalter Johann Evangelist Linmayer in den Jahren 1802/03 erbaut, nachdem das vorherige Gebäude der Posthalterei einem umfangreichen Brand in Fischbach zum Opfer gefallen war. In dem Vierseitbau waren damals neben der Posthalterei mit den Pferdeställen und einer Werkstatt für Wagen auch eine Brauerei mit Lagerkellern sowie eine Herberge mit Gastwirtschaft untergebracht. Diese Herberge durfte im Laufe den 19. Jahrhunderts unter anderem den russischen Zaren Alexander sowie den bayerischen König Ludwig I. begrüßen.

Mit dem Gemeindeedikt von 1818 gehörte der nördliche Teil Fischbachs zu Flintsbach am Inn, der südliche Teil Fischbachs gehörte zur Gemeinde Niederaudorf (heute ein Ortsteil von Oberaudorf). Die Gemeindegrenze war bis dahin der durch Fischbach fließende Markbach.

Ab 1857 gab es in Fischbach einen Bahnhof der damals neu erbauten Bahnstrecke München-Rosenheim-Innsbruck.

Im Rahmen der Gebietsreform vom 1. April 1971 wurden Teile der Gemeinde Niederaudorf, nämlich Fischbach südlich vom Markbach bis nach Kirnstein, nach Flintsbach eingegliedert.[3]

1990 wurde der Bahnhof Fischbach durch einen Haltepunkt in Flintsbach ersetzt.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filialkirche St. Johannes Evangelist

In Fischbach steht die Kirche St. Johannes Evangelist. Sie ist eine Filialkirche der röm.-kath. Pfarrei St. Martin in Flintsbach. Die Kirche wurde 1821/23 im Auftrag und auf Kosten von Johann Evangelist Linmayer, königl. Posthalter und Bierbrauer in Fischbach, erbaut, 1823 benefiziert und am 24. Juni 1838 von Erzbischof Lothar Anselm Frh. von Gebsattel geweiht und dem Patrozinium des Apostels und Evangelisten Johannes anvertraut.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zensus 09.05.2011
  2. Chronik von Flintsbach
  3. a b Josef Rosenegger: Ortschronik, Hof- und Familiengeschichte, Kath. Pfarramt Flintsbach, 1984, 646 Seiten